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Poesiefestival Berlin 200805. bis 13. Juli 2008Jedes Jahr im Sommer verwandelt sich Berlin für zehn Tage in ein Mekka der Poesie.
Über 150 Künstler aus 25 Ländern kommen zum 9. poesiefestival berlin und präsentieren Dichtung in Verbindung mit Musik, Performance, Theater und Medienkunst.
Das Festival, das von der Literaturwerkstatt Berlin veranstaltet wird, findet dieses Jahr in der Akademie der Künste im Hansaviertel statt.
"Die Welt auf Portugiesisch"
Portugiesische Entdeckungsreisende und Abenteurer brachten die Sprache ihrer Heimat über die Ozeane bis in die entferntesten Winkel der Welt. Heute ist Portugiesisch Muttersprache von 210 Millionen Menschen, außerdem basieren etwa zwanzig Kreolsprachen auf Portugiesisch. Dichtung auf Portugiesisch wurde von europäischen, südamerikanischen, afrikanischen und asiatischen Kulturen und Sprachen geprägt und inspiriert. Eigenständige lokale Traditionen sind aus dieser Verbindung hervorgegangen.
Das 9. poesiefestival berlin widmet sich mit dem Fokus „Die Welt auf Portugiesisch" der Lyrik und Kunst in der fünftgrößten Sprache der Welt.
Weltklang - Nacht der Poesie
Eröffnet wird das Festival mit „Weltklang – Nacht der Poesie", ein Konzert aus Stimmen, Klängen, Rhythmen und Sprachen mit Dichtern aus zehn Ländern. Die Poeten lesen in ihrer Muttersprache, ohne eingesprochene Übersetzung. Eigens für diesen Abend erscheint eine Anthologie mit den deutschen Fassungen der Texte zum Mit- und Nachlesen.
Künstler von Afrika bis Lichtenberg
Die Küsten Afrikas standen in engem Kontakt mit der portugiesischen Kultur und Sprache. Dort kam sie in Verbindung mit den lokalen Sprachen und brachten so eine eigene, lebendige und in Europa weitgehend unbekannte Dichtung hervor. Mit „O mar de África – Das Meer von Afrika" präsentiert das poesiefestival berlin Musik und Lyrik aus Angola, Guinea-Bissau, Kap Verde, Mosambik und São Tomé und Príncipe.
Von Lissabon aus verbreitete sich Portugiesisch um die Welt. Heute ist die Stadt Schmelztiegel unterschiedlichster internationaler Einflüsse – Fado vermischt sich mit Rap und mit afrikanischen Mornas. Ein Abend widmet sich der aktuellen Dichtung, Kunst und Musik der Stadt am Tejo.
Die Mischung aus Wortwitz, Lautmalerei und Música Popular Brasileira machte sie zu Superstars: Die brasilianischen Komponisten, Musiker, Autoren und Lautpoeten Arnaldo Antunes und Chico César geben im Rahmen des poesiefestival berlin ihr einziges gemeinsames Konzert in Europa.
Die melodischen und rhythmischen Strukturen von Dichtung erforscht „e.poesie". Zum zweiten Mal vertonen fünf internationale Komponisten elektronischer Musik und Klangkünstler eigens für das poesiefestival berlin die Werke zeitgenössischer deutschsprachiger Dichter und bringen sie gemeinsam mit den Poeten zur Uraufführung.
Schmugglerschiffe auf den Weltmeeren der Poesie sind für „VERSschmuggel" unterwegs. Dichter aus dem portugiesischsprachigen Afrika, aus Brasilien und Portugal treffen auf ihre deutschsprachigen Kollegen, übersetzen sich gegenseitig und präsentieren die Ergebnisse.
Sie verbinden Poesie mit Musik, bedienen sich unterschiedlichster Stile und entziehen sich jeder Kategorisierung. Zu „Beat'n'Word" kommen zwei Stars des Spoken Word und Hip-Hop: Ursula Rucker und Mike Ladd aus den USA.
Mit „The Waste Land" (Das öde Land) traf T. S. Eliot den Nerv seiner Generation, sein Gedicht wurde zur Hymne. Das poesiefestival berlin bringt das Langpoem in szenischer Fassung zur Aufführung unter der Regie von Kalma Streun und in der Neuübersetzung von Norbert Hummelt.
Keine andere Stadt Deutschlands hat ein so reges poetisches Leben wie Berlin, und ganz bestimmt wohnt direkt in Ihrer Nachbarschaft ein Dichter.
Das poesiefestival berlin gibt mit „Poets' Corner" die Möglichkeit, die Autoren aus dem eigenen Kiez kennen zu lernen. In den Bibliotheken der Berliner Bezirke komponieren Kinder sprachbastelnd und kunstgestalterisch ihre Version von Gedichten der Kinderedition von lyrikline.org. Die
Ergebnisse bringen sie, unterstützt von Dichtern, in einer großen Schau auf die Bühne.
Edelste Schattengewächse der Poesie erblühen jeden Abend im Nachtprogramm des Festivals. Skurriles, Witziges, Schräges und Ernstes wachsen in diesem Garten: Sprechkonzert aus den Niederlanden, Rap aus der Schweiz, Dichtung aus Barcelona, Digitale und Konkrete Poesie aus Brasilien und Deutschland sowie aktuelle Poesiefilme des ZEBRA Poetry Film Festival.
Das Festival ist auch eine Gelegenheit der Begegnung, des Austausches, des Gesprächs und der Standortbestimmung. Im diesjährigen Colloquium diskutieren Dichter, Verleger und Leiter internationaler Poesiezentren, wie ein Zentrum für Poesie in Deutschland beschaffen sein müsste und welche Aufgaben es übernehmen sollte. Das Partnernetzwerk der Webseite lyrikline.org hat seine jährliche Sitzung, und die Festivalmacher internationaler Poesiefestivals kommen wieder in Berlin zusammen, um ihre weitere Zusammenarbeit zu besprechen.
Den Blick auf die Schreibtische der Autoren ermöglichen die Poesiegespräche. Wie jedes Jahr geben die Dichter des Festivals in den täglichen Werkstattgesprächen Einblick in ihr Arbeiten. Und am Anton-Saefkow-Platz treffen zum ersten Mal Sprayer auf Dichter zu einer Graffiti-Performance mit Dichterlesungen und DJ-Sets.
Das ausführliche Programm finden Sie hier.
Weitere Informationen:
Wann: 5.-13. Juli 2008
Tickets:
Kartenvorverkauf in der Akademie der Künste
Tel: 030 / 200 57 -1000 oder -2000
Hanseatenweg 10, 10557 Berlin-Tiergarten
Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte
Tägl 10:00–19:00
Tickets für das Konzert Antunes und César auch bei Buchhandlung a Livraria
Tel: 030 / 28095519; www.alivraria.de; Torstraße 159, 10115 Berlin
Mo–Fr 11:00–19:30, Sa 10:00–17:00
Tickets für die 20:00 Uhr-Vorstellungen an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder unter www.Hekticket.de, Tickethotline: 030 / 230 99 30
Informationen zum Programm
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