波恩展出說德語的展覽
德國之聲中文網 2008.12.13
德國各界目前正在就是否將"德意志聯邦共和國的語言是德語"作為一條原則寫入憲法爭論不休。恰逢此時,一個名為"說德語"的展覽在波恩德國歷史博物館開幕。當然這只是個巧合,策展者並不希望人們將這一展覽看作是對修改憲法的呼吁。他們想展示的是德語的歷史和它的豐富與多元性。展出內容從中世紀的行吟歌謠到今天手機短信的縮略語無所不包。德國之聲記者Cornelia Rabitz 參觀了展覽:
展覽中最古老的展品是一個公元7世紀的金屬矛頭,上面刻有古日爾曼文字。最小的是18世紀的一個游戲玩具,最新的展品是波恩一家糕點房烘制出來的胡椒蜂蜜餅,上面有微小的字母。此外,“最有意思的展品之一是一架原本用於汽車裝配的工業機器人,經過一個藝術家小組的改裝後,成了一台有創意的寫作機器,它裝有一個包括數千個詞彙和語法規則的軟件,能夠獨立寫作。”
萊歇是波恩德國歷史博物館的館長,參與了這項展覽的策劃工作。當時的目標是,辦一個活潑多彩,寓教於樂的小型展覽,展示德語的歷史變遷和如今面臨的問題,展現這種語言的音韻和美麗之處。參觀者不是被動地接受信息,而是能夠參與互動。比如在一架自動機器前,人們可以抽出一首首詩歌來閱讀,當然也可以自己寫作文章,交換書籍,或在錄音機前聽故事和詩歌朗誦。
許多展品存放在抽屜裡或小門後面,打開後,才能看到或聽到。一位來自中國的參觀者說:“我讀到的第一首德語詩是埃裡希·弗裡德的作品,我突然覺得德語是非常美的一種語言。”非洲參觀者說:“說實話,我不知道自己是不是在思維上已經有一點德國化了。”
展覽中播放的紀錄片,有的特意收集了政治和廣告用語,有的則回顧了民主德國時期的特殊語彙。
展覽策劃人萊歇對展品的豐富多樣感到高興。他說,語言是一個有機的生命體,德語也不例外。他對那些語言純淨論的主張者不以為然:“全世界有1億 2000萬人講德語。如果看看1850年的杜登詞典,裡面收錄了85000個詞條。而最新版的杜登有15萬詞條。我並不認為,外來的影響已經讓德語變得不倫不類。外來語會經過時間的自然篩選,這種影響一直都是有的。”
還有一些專家認為,德語在國際上不是一種被廣泛使用的語言,因而只是一門小語言。但萊歇對此抱樂觀態度。“我想,這個展覽也是在給德語作廣告。歌德學院將把這個展覽接過來,送到世界各地巡回展出,時間長達8年,從東京,首爾到巴黎,莫斯科,向人們展示德語的風采。我想,像足球世界杯這樣的盛事,以及東京旅店這樣風靡全球的流行樂隊,都會讓很多生活在德國以外的人覺得德語是一種性感的語言,從而產生學習的興趣。”
萊歇認為,在憲法中確立德語的地位是多此一舉。不過他強調,這只是他個人的看法。
'man spricht Deutsch'
Wechselausstellung im Haus der Geschichte in Bonn
12. Dezember 2008 – 1. März 2009
Dienstag - Sonntag
9:00 - 19:00 Uhr
Eintritt frei
Ausstellungen
Man spricht Deutsch
Bonn/dpa. Wer die deutsche Sprache bereits am Ende wähnt, der sollte eine neue Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn besuchen. Dort wird vor Augen geführt, dass Deutsch quicklebendig ist.
Die Entwicklung und die stete Selbsterneuerung der Gegenwartssprache wird in der Schau «man spricht Deutsch» (12. Dezember 2008 bis 1. März 2009) anschaulich dargestellt. Museumspräsident Prof. Hans Walter Hütter schlug bei der Präsentation in Bonn gleich auch den Bogen zur aktuellen Debatte: Eine Aufnahme ins Grundgesetz sei nicht notwendig, denn die deutsche Sprache sei «robust, reich und lebendig».
Von Verschwinden keine Spur - laut Duden kommen jedes Jahr etwa 1000 neue Worte hinzu. Deutsch sei mit etwa 300 000 Worten im allgemeinen Sprachgebrauch die wortreichste Sprache Europas, sagte der Generaldirektor des Deutschen Historischen Museums, Prof. Hans Ottomeyer. Weltweit sprechen mehr als 120 Millionen Menschen Deutsch. Im Ausland lernen derzeit etwa 17 Millionen Menschen diese Sprache. In Frankreich und Japan etwa sorgte die Jugendband Tokio Hotel für neuen Zulauf von jungen Menschen in Deutschkursen.
Eine Museumsmitarbeiterin bedient in Bonn eine Phrasendreschmaschine.
Die Bonner Ausstellung konzentriert ihren Blick in einem thematisch-chronologisch gemischten Aufbau auf die Gegenwartssprache seit dem 2. Weltkrieg. Rund 500 Exponate, Film- und Tondokumente und Installationen laden zu einer Reise ein, auf der der Besucher das Deutsche in seinen Eigenheiten wie auch Variationen auch aktiv erfahren kann. An einem Lyrik-Automaten können Besucher Lyrik «ziehen». Ein programmierter Schreib-Roboter verfasst eigene Texte nach einem Zufallsprogramm.
Gezeigt wird, wie Sprache trennt und verbindet oder auch als politisches Instrument benutzt werden und ausgrenzen oder vernichten kann - etwa in der Nazi-Zeit. Ein eigenes deutsches Phänomen ist das Auseinanderdriften der Sprache in dem zweigeteilten Land. Gleiche Worte hatten in der Bundesrepublik und der DDR manchmal eine andere Bedeutung: «Karriere» etwa war im kapitalistischen Westen positiv besetzt, im Osten eher negativ.
Laut einer aktuellen Allensbach-Umfrage glauben 65 Prozent der Deutschen, dass ihre Sprache «immer mehr verkommt». Neben den Anglizismen wird dabei auch auf die Jugendsprache verwiesen. Die Ausstellung gibt Entwarnung: Wandel in der Sprache bedeutet nicht ihr Aus, sondern ist eine übliche Entwicklung in einer Gesellschaft.
Fakt ist, dass immer mehr Ausdrücke vor allem aus dem Englischen wie Coaching oder Mobbing übernommen werden und die Jugendsprache vor kreativen Neuerungen strotzt. Dazu kommen neue Kurzformen aus der elektronischen Kommunikation wie: N8 (Gute Nacht), ka (keine Ahnung), HDL (Hab Dich lieb) oder auch np (no problem/kein Problem).
Auch bei solchen Kommunikationsformen findet Sprachentwicklung statt - umso mehr als etwa Literatur immer weniger aufgesogen wird. Im Schnitt haben 17 Prozent der 12- bis 19-Jährigen noch nie ein Buch gelesen. Etwa 30 Prozent dieser Altersgruppe verbringen dagegen im Schnitt täglich drei Stunden oder mehr vor dem Computer - mit Folgen für die Sprache. Ein neues Phänomen ist dabei die nicht selten derbe Sprache junger Migranten, die vor allem auch in Rap-Songs ihren Niederschlag findet.
Die Ausstellung wurde vom Haus der Geschichte gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Museum konzipiert. Sie soll als Wanderausstellung von Mai 2009 an acht Jahre lang weltweit in Goethe- Instituten präsentiert werden. Eine ergänzende Ausstellung unter dem Titel «die Sprache Deutsch» zeigt das Deutsche Historische Museum Berlin vom 15. Januar 2009 an. Dabei soll ein Überblick über die Geschichte der deutschen Sprache seit den Anfängen geboten werden.
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