代表德國參賽的“外國人”

Carl

德國之聲中文網   2008.08.13

參加奧運的德國國家隊435名運動員中有38名外國血統的德國人。這些“外國人”給德國隊帶來了多文化的氣息。

他們中間既有本次奧運會上已被淘汰的厄瓜多爾血統的拳擊運動員傑克ㆍ庫爾凱－克特，也有翻越阿爾卑斯山"逃到"德國的奧地利舉重運動員馬提亞斯ㆍ施泰因納，他是很有希望奪取獎牌的候選人之一。每個這樣的姓名後面都隱藏著一段個人的遭遇，有些甚至真可以稱為戲劇性遭遇。

乒乓球運動員迪米特裡耶ㆍ奧弗伽洛夫就是其中之一。1988年，前蘇聯切爾諾貝利核電站災難事故發生後一年半，他出生在離基輔不遠的一個地方。他的母親塔洽娜說："我們當時只有一個念頭，快快離開這裡，越快越好。"他們歷經波折，四年後來到德國哈默爾附近的廷德恩。奧弗伽洛夫的天才在這裡被人們發現，16年後，他代表德國出現在北京奧運會上。

3舉重運動員施泰因納這次是第二次參加奧運，2004年他在雅典時還是阿爾卑斯山共和國奧地利的參賽運動員。但後來他與奧地利舉重協會發生爭執，愛上了德國開姆尼茲的一位姑娘，他從奧地利移居德國，與這位姑娘結婚。2007年7月，他的妻子不幸死於事故，但這並沒有改變他對德國新故鄉的感情。他說："歐洲杯足球賽時，我在窗外掛上了德國國旗。"

與奧弗伽洛夫一樣為德國乒乓球拼搏的還有兩位土生土長的中國女運動員：現名為禎綺ㆍ巴爾特爾的朱禎綺和吳佳多。德國的拳擊項目全部為"外國人"包攬：除了庫爾凱－克特以外，還有康斯坦丁ㆍ布嘎、威廉ㆍ格拉喬夫和盧斯塔穆ㆍ拉西莫夫，他們都出生於前蘇聯。

德國國家隊中，有前蘇聯背景的運動員為17人，位居第一，其次為波蘭，有五人，順序排下來是中國、前南斯拉夫和美國。從美國趕上最後一班車的是籃球運動員克裡斯ㆍ卡曼。一名記者調查的結果表明，卡曼的曾祖父母是德國人。

卡曼為了獲得德國護照，奮鬥了很長時間。當他得知長期盼望的德國護照已經獲得批准時，立即鑽進汽車，開了31 小時來到洛杉磯，領取證件。他興奮地說："我很高興，能代表德國參賽。"

與諾維茨基一起奔馳在籃球場上的還有"外國人"德蒙ㆍ格林和康拉德ㆍ維索基。田徑和拳擊項目中，德國隊中的"外國人"較多，各有四人，但他們看來奪金的可能性不大。"外國人"中的一名皮艇和一名手球運動員以及一名女騎手看來有較好的機遇。

這名女騎手名叫米夏埃爾斯－貝爾鮑姆，多年前，她加入德國國籍時，有人預言這位前美國人的體育生涯已走到盡頭。同樣，現在也有傑出的德國運動員轉向外國，洛馬爾的卡塔琳娜ㆍ奧菲爾現在正在香港參加馬術比賽，她代表的國家是烏克蘭。奧運真的成了一場民族混合的盛會。


麥德隆集團為德國乒乓球隊前往北京舉行告別招待會，圖中著紅色運動衣者分別為吳佳多和朱禎綺


Der NBA-Spieler Christopher Kaman blockt den Angalaner Eduardo Mingas
籃球運動員克裡斯ㆍ卡曼


36 deutsche Olympia-Starter «auswärts» geboren

Peking (dpa) - «Lulu» und «Frau Schmidt» haben in China ein Heimspiel, Basketball-«Beachboy» Chris Kaman bekam den deutschen Pass erst nach einer Zitterpartie, für Turnerin Oksana Chusovitina war die Einbürgerung vor zwei Jahren sogar eine Entscheidung auf Leben und Tod.

Von den 435 deutschen Olympia-Startern sind 36 nicht zwischen Flensburg und Bodensee geboren. Ihre oft dramatischen Schicksale unterscheiden sich zwar - die Gefühle der Olympioniken für ihre Wahlheimat nicht: Alle sind stolz, in Peking unter der schwarz-rot- goldenen Flagge anzutreten.

Munkhbayar Dorjsuren sah die Fahne am Mittwoch sogar bei der Siegerehrung - die in der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator geborene Sportschützin holte in einem Herzschlagfinale noch Bronze mit der KK- Pistole. Nach drei Olympia-Starts für ihr Geburtsland hatte sie sich nach 2000 um einen deutschen Pass bemüht. «Das war meine freiwillige Entscheidung. Das Leben hier ist geregelter als zu Hause. Dort ist es sehr schwer», erklärte sie. Dass sie dafür in der Mongolei viel Kritik einstecken musste, schmerzt noch immer. «Ich wurde beleidigt. Mir wurde unterstellt, dass ich mich hätte kaufen lassen. Das war deprimierend», erinnert sich die 39 Jahre alte in Schweinfurt lebende Bundeswehr-Sportsoldatin.

Heimvorteil für das Trio Zhenqi Barthel, Huaiwen Xu, Jiaduo Wu: Die Sportlerinnen sind in China geboren und sollen in ihrer «alten» Heimat für Deutschland Medaillen holen. Tischtennis-Nationalspielerin Zhenqi wurde 2005 - als 18-Jährige - von einem deutschen Elternpaar adoptiert, die leiblichen Eltern hatten nichts dagegen. Ein Jahr später gewann «Lulu» überraschend die deutsche Meisterschaft und schaffte den Sprung ins Nationalteam.

Frau Wu wohnt in Düsseldorf und spielt für den FSV Kroppach in der Tischtennis-Bundesliga. Bereits 1998 wanderte sie nach Deutschland aus, erst 2005 erhielt die derzeit beste deutsche Spielerin den Pass. Badminton-Europameisterin Xu kam 2000 nach Deutschland; ein Verein aus Friedrichshafen hatte als erster auf eine E-Mail der auswanderungswilligen Athletin reagiert. Wegen des schwer auszusprechenden Namens wurde sie in ihrer neuen Heimat anfangs nur «Frau Schmidt» gerufen.

Chris Kaman kann inzwischen über seine Last-Minute-Einbürgerung schmunzeln: Erst am 2. Juli bekam der Center der Los Angeles Clippers den deutschen Pass, am 17. Juli streifte er sich beim Olympia-Qualifikationsturnier in Athen zum ersten Mal das deutsche Trikot über. Der NBA-Star hat deutsche Urgroßeltern, den Coup mit dem Kalifornier hatte Dirk Nowitzki eingefädelt. «Ohne Kaman wären wir nicht so weit gekommen», befand Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann nach der auf den letzten Drücker erkämpften Olympia- Qualifikation.

In Buchara/Usbekistan erblickte Oksana Chusovitina vor 33 Jahren das Licht der Welt, 2006 nahm sie die deutsche Staatsbürgerschaft an und lebt heute in Köln. «Das war die beste Idee meines Lebens. Ich bereue keine Minute», sagte sie zu ihrem Wechsel nach Deutschland. Den Ausschlag dafür gab die lebensgefährliche Leukämie-Erkrankung ihres heute neunjährigen Sohnes Alisher. Durch Spenden aus der gesamten Turnwelt wurden rund 120 000 Euro für die Chemotherapie aufgebracht - und Alisher gerettet. «Ich bin allen dankbar, die dies ermöglicht haben. In Taschkent oder Moskau wäre das nie möglich gewesen», meinte die glückliche Mutter.

Geboren im Kosovo und mit 19 Fußball-Weltmeisterin - das gibt es nur einmal: 1992, als Fatmire Bajramaj vier Jahre alt war, siedelten ihre Eltern wegen des Bürgerkrieges in Jugoslawien nach Deutschland über. Als Mädchen begann sie heimlich mit dem Fußball - im Verein ihres Bruders (DJK/VfL Gelsenkirchen). «Mein Vater hätte es mir nie erlaubt, bis er eines Tages meinen Bruder vom Training abholen wollte und mich sah. Heute besucht er jedes Spiel von mir, wenn es nicht zu weit entfernt ist», sagte Bajramaj.

Boxer Rustam Rahimow und Leichtathletin Florence Ekpo-Umoh durften nicht durch den Haupteingang nach Deutschland - es blieb nur die Flucht durch die Hintertür: Der Tadschike und die Nigerianerin setzten sich jeweils im Jahr 1995 von ihrer Nationalmannschaft ab. Bantamgewichtler Rahimow blieb bei der WM in Deutschland, erst sieben Jahre später, 2002, bekam er den deutschen Pass. Bedankt hat sich der Boxer vom Velberter BC mit den Fäusten: WM-Dritter 2003, im Jahr darauf Olympia-Bronze in Athen und EM-Dritter, 2005 sogar WM-Zweiter. Dass Rahimov in Peking nicht einmal die erste Runde überstanden hat, wird den 33 Jahre alten Sportsoldaten nicht gleich umhauen.

© sueddeutsche.de - erschienen am 13.08.2008 um 12:13 Uhr